KI in der Steuerveranlagung: Nordrhein-Westfalen weitet Pilotprojekt aus
Die Finanzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen rolltihren Testbetrieb zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Risikomanagementauf weitere vier Finanzämter aus. 2026 soll die Technologie im gesamten Landgenutzt werden können.
Seit Mai 2025 setzt die nordrhein-westfälischeFinanzverwaltung als erste in Deutschland ein selbstentwickeltes KI-Tool ein,welches das Risikomanagement bei der Bearbeitung vonEinkommenssteuererklärungen ergänzen soll. Die analytische KI erkennt nachAngaben des nordrhein-westfälischen Finanzministeriums Muster und checkt, wo eskeinen Prüfbedarf für die Bearbeiter im Finanzamt gibt. So könnten dieErklärungen vollautomatisch durchlaufen.
Das Ziel: In der Zukunft sollen bei einfachenArbeitnehmerfällen ohne großes Risikopotenzial sehr viel schneller Bescheideerzeugt werden. Zugleich entlaste die erhöhte Autofallquote die Beschäftigtenin den Finanzämtern und schaffe freie Spitzen für die komplexen Fälle mit hohemPrüfbedarf, erwartet das Finanzministerium.
Jetzt werde das Pilotprojekt von den bisherigen vierTest-Finanzämtern in Bielefeld-Außenstadt, Hamm, Brühl und Lübbecke auf vierweitere ausgerollt: Seit Oktober setzten auch die Ämter in Dortmund-Hörde,Düsseldorf-Süd, Geilenkirchen und Kleve das KI-Tool ein. Der Hintergrund: "Wirwollen mehr Fälle durch die KI jagen, um sie optimal zu testen", erklärt Nordrhein-WestfalensFinanzminister Marcus Optendrenk. "Wir wollen zügig das Pilotprojektabschließen, um ein Ausrollen des KI-Einsatzes möglich zu machen: zuerst fürganz Nordrhein-Westfalen und dann für alle anderen Bundesländer. Dazu brauchenwir valide Ergebnisse, was die Künstliche Intelligenz kann – und wo wir nochnachschärfen müssen, um die Veranlagung schneller und effizienter zu machen",so der CDU-Politiker.
In Nordrhein-Westfalen sei dieser flächendeckende Einsatzbereits für den Start der Steuerveranlagung für 2025 im Frühjahr 2026vorgesehen. Nordrhein-Westfalen entwickele die KI-Komponente im Rahmen derSteuer-IT-Gemeinschaft KONSENS auch für alle anderen deutschen Länder.
Finanzministerium Nordrhein-Westfalen, PM vom 03.11.2025