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Teurer Tunnel in Münster - günstiger in Bochum
Tunnel und Unterführungen für Fußgänger und Radfahrer sind oft düster, verschmutzt und wenig einladend. Die Stadt Münster will den verwahrlosten Hamburger Tunnel am Hauptbahnhof mit Waldatmosphäre und künstlichem Vogelgezwitscher zu einem Wohlfühlort machen und dafür fast drei Millionen Euro ausgeben. Die Stadt Bochum macht vor, wie solche „Angsträume“ viel günstiger verschönert werden können.
Unterführung an der Salweidenbecke in Bochum-Langendreer
Verdreckt, beklebt, verschmiert – so sah die Unterführung an der Salweidenbecke in Bochum-Langendreer bis Oktober 2024 aus. Dann hat die Stadt die 35 Meter lange Unterführung gereinigt, gestrichen und mit einer neuen, ansprechenden Beleuchtung ausgestattet. Der eigentliche Clou: Graffitikünstlerinnen und -künstler aus dem gesamten Bundesgebiet haben die Wände des Tunnels in eine Freiluftgalerie für urbane Kunst verwandelt. Auch die Bochumer Unterführungen an der Poststraße, der Feldsieperstraße und der Riemkerstraße wurden neu gestrichen und anschließend mit Graffitikunst verschönert. Die Kosten beliefen sich auf bis zu 30.000 Euro pro Unterführung, so die Stadt Bochum. Die Künstler bekommen kein Honorar und sprechen sich untereinander ab, wie sie die Wandgestaltung vornehmen.
S-Bahnhaltestelle Bochum-Langendreer
Als Nächstes ist die rund 150 Meter lange Unterführung an der S-Bahnhaltestelle Bochum-Langendreer an der Reihe. Der Tunnel wurde seit mehr als 20 Jahren nicht saniert und ist grauschwarz von den Abgasen und dem Staub der vielen Jahre. Wandfliesen sind abgeplatzt und Taubenkot häuft sich am Rand des Gehwegs. Die Decke und die Tunnelwände werden gereinigt, teilweise verputzt und gestrichen. An einem Wochenende, voraussichtlich Ende August 2025, kommen ca. 20 Graffitikünstler, um die Wände zu gestalten. Die Kosten teilen sich Stadt und Bahn. Die Wände werden von der Stadt Bochum bezahlt (ca. 150.000 Euro) und die Decke (ca. 250.000 Euro) von der Deutschen Bahn.
Hamburger Tunnel in Münster
In Münster hat die Verwaltung zugesagt, aufgrund der schwierigen Haushaltslage eine zweite, kostengünstigere Umgestaltungsvariante für den Hamburger Tunnel zu entwickeln und einen Kostenvergleich zu ermöglichen. Mit dieser zusätzlichen Variante wird sich der Rat in der nächsten Ratsperiode befassen. Eine Entscheidung ist in der ersten Hälfte 2026 zu erwarten.
Münster will einen Tunnel für drei Millionen Euro verschönern, in Bochum geht es günstiger. Bochum zeigt, dass eine Tunnelsanierung und Verschönerung mit einem schlichteren Konzept und viel weniger Steuergeld möglich sind. Bei den Bürgern käme das sehr gut an. „Sie freuen sich, dass in den dunklen Tunneln helle Farben als Hintergrund gemalt werden und interessante Graffitis die Wände lebhaft gestalten“, so die Stadt Bochum. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass dadurch keine Schmierereien mehr entstehen würden.
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