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Der Bund der Steuerzahler hat deutschlandweit Nebenkosten-Preise verglichen. Hamburg schneidet dank neuer Grundsteuer überraschend gut ab.
© BdSt Hamburg

Wohnzusatzkosten-Vergleich 2025: Hamburg wird teurer - aber bei der Grundsteuer ist der Senat auf dem richtigen Weg

Bund der Steuerzahler Hamburg e. V. / Meldungen 17.11.2025, Sascha Mummenhoff

Die neuen Zahlen des Bund der Steuerzahler zeigen ein gemischtes Bild. Einerseits steigen die laufenden Wohnzusatzkosten in nahezu allen Landeshauptstädten - Hamburg eingeschlossen. Andererseits beweist Hamburg bei der Reform der Grundsteuer, dass ein einfaches und faires Modell möglich ist. Damit setzt die Hansestadt ein wichtiges Signal, während viele andere Bundesländer ihre Bürger mit überzogenen Wertmodellen zusätzlich belasten.

Der neue Wohnzusatzkosten-Vergleich 2025 des Bund der Steuerzahler zeigt: In Hamburg steigen die laufenden Wohnzusatzkosten auch ohne Grundsteuer weiter an. Gleichzeitig hat die Stadt mit ihrem neuen Flächenmodell bei der Grundsteuer einen sachgerechten Weg eingeschlagen - anders als viele andere Bundesländer.
„Hamburg wird bei den laufenden Gebühren immer teurer, aber beim Grundsteuer-Modell macht die Stadt vieles richtig“, sagt Sascha Mummenhoff, Landesvorsitzender des Bund der Steuerzahler Hamburg e.V.

Ohne Grundsteuer: Hamburg wird teurer - auch aus methodischen Gründen

Der BdSt hat für alle Landeshauptstädte die Wohnzusatzkosten ohne Grundsteuer verglichen - also Wasser-, Abwasser-, Niederschlagswasser- und Abfallgebühren sowie den Rundfunkbeitrag.
Im Hamburger Musterhaushalt stiegen diese Kosten 2025 auf 1.322,10 Euro (Vorjahr: 1.265,48 Euro) – ein Plus von 56,62 Euro bzw. 4,5 Prozent.
Damit liegt Hamburg im Ranking leicht besser als 2024 (Platz 6 statt 7).

Die Kostensteigerung betrifft alle Teilbereiche:

  • Trinkwasser: +9,96 € (377,76 €/Jahr)
  • Schmutzwasser: +13,20 € (318,12 €/Jahr)
  • Niederschlagswasser: +20,50 € (124,50 €/Jahr)
  • Abfallgebühren: +12,96 € (281,40 €/Jahr)

Wichtig: Dieser rechnerische Anstieg ergibt sich auch durch die geänderte Vergleichsbasis. Im neuen BdSt-Musterfall wurde die Grundstücksfläche von 300 auf 500 Quadratmeter erweitert und die versiegelte Fläche um 20 Quadratmeter erhöht, um aktuellen baurechtlichen Vorgaben zu entsprechen. Dadurch steigen insbesondere die Kosten für Niederschlagswasser, obwohl die Tarife selbst weitgehend stabil geblieben sind.
Bereinigt um diesen Effekt zahlt Hamburg im Vergleich zum Vorjahr bei den laufenden Gebühren (ohne Grundsteuer) rund 2,85 Prozent mehr (vor allem durch moderate Erhöhungen bei Abfall-, Schmutzwasser- und Trinkwassergebühren).


Grundsteuerreform: Hamburgs Modell ist fairer – aber nicht vollständig

Die Grundsteuerreform sorgt dafür, dass Hamburg im Gesamtranking (inklusive Grundsteuer) auf Platz 4 steht. Das liegt am neuen Flächenmodell, das die Grundsteuer nicht mehr nach Immobilienwert, sondern nach Wohn- und Grundstücksfläche berechnet. Damit setzt Hamburg ein einfaches, transparentes und leistungsgerechtes System um.
„Das ist im Sinne des Bund der Steuerzahler“, sagt Mummenhoff. „Die Grundsteuer soll keine kleine Vermögensteuer sein, sondern die kommunalen Leistungen finanzieren, die alle nutzen. Hamburg hat hier das bessere Modell.“
Allerdings hat die Stadt die Chance verpasst, das Modell noch zielgenauer zu machen. Hamburg unterscheidet bislang nur zwischen zwei Lagen - einfacher und gehobener Wohnlage. „Für eine Stadt mit der Spannbreite zwischen Billstedt und Blankenese ist das zu grob“, so Mummenhoff. „Eine dritte Lage wäre notwendig gewesen, um das Modell ausgewogener zu machen.“
Um die neuen, deutlich niedrigeren Steuerwerte aus dem Flächenmodell auszugleichen, hat die Stadt den Hebesatz auf 975 Prozent erhöht. Das ist der Hebesatz, der Hamburg die gleichen Grundsteuereinnahmen beschert wie im Vorjahr. Damit hat Hamburg die Grundsteuerreform, wie versprochen, aufkommensneutral umgesetzt. 
Mit einem Hebesatz von 975 Prozent bleibt Hamburg eine der teuersten Städte Deutschlands. „Der Senat hätte die Reform aber nutzen können, um zu entlasten. Stattdessen kassiert er weiter Rekordsummen“, so Mummenhoff. „Das Modell ist richtig, aber die Ausgestaltung unvollständig, und die Politik nutzt es nicht für echte Entlastung.“

Städtische Betriebe als Kostentreiber

Neben Steuern und Abgaben belasten auch städtische Unternehmen wie Hamburg Wasser und die Hamburger Energienetze die Bürger zusätzlich. Beide waren mit Misswirtschaft und Kostenexplosionen im Schwarzbuch des Bund der Steuerzahler vertreten. „Diese Unternehmen erhöhen Gebühren, obwohl sie selbst effizienter arbeiten müssten“, kritisiert Mummenhoff. „Hier braucht es endlich mehr Kontrolle.“


Forderungen des Bund der Steuerzahler Hamburg e.V.

  • Keine weiteren Hebesatzsteigerungen bei der Grundsteuer
  • Echte Entlastung bei Energie- und Wohnnebenkosten
  • Steuerfreiheit beim Ersterwerb von selbstgenutztem Wohneigentum
  • Verbindliche Wirtschaftlichkeitskontrolle für städtische Unternehmen

„Jetzt muss der Senat dafür sorgen, dass er bei den Wohnzusatzkosten nicht zum Dauer-Kostentreiber wird. Vor diesem Hintergrund wird es spannend sein, wie sich die Wohnzusatzkosten in Hinblick auf den Zukunftsentscheid verändern werden.“

Hintergrund:
Der Wohnzusatzkosten-Vergleich 2025 des Bund der Steuerzahler untersucht die jährlichen Zusatzkosten eines Einfamilienhauses (120 m² Wohnfläche, 500 m² Grundstück) in den 16 Landeshauptstädten. Berücksichtigt werden Wasser- und Abwassergebühren, Niederschlagswasser, Abfallgebühren und der Rundfunkbeitrag.
Die Hamburger Zahlen basieren auf den aktuellen Tarifen der Versorger für das Jahr 2025.

Weitere Dateien:

  • unsere aktuelle Hamburger Pressemitteilung
  • die bundesweite Kommentierung des Bund der Steuerzahler Deutschland e.V.
  • und den vollständigen Wohnzusatzkosten-Vergleich 2025.

 

Link zum Hamburger Abendblatt:
www.abendblatt.de/hamburg/politik/article410472614/nebenkosten-2025-hamburg-bleibt-seinem-ruf-beim-wohnen-treu.html

 

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