Mitglied werden
Suche
Vor Ort
Presse
Menü

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland

Login
Menü schließen

Menü schließen

Sie sind hier:  Startseite  Aktuelles  Seit 24 Jahren teuer gesperrt: Böll-Plat...
© BdSt NRW/Katrin Ernst

Seit 24 Jahren teuer gesperrt: Böll-Platz in Köln

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 26.10.2023, Andrea Defeld/Katrin Ernst

Ein Fall fürs Schwarzbuch: Seit 24 Jahren wird der Heinrich-Böll-Platz in Köln jährlich rund 1.000mal abgesperrt. So lange zahlen die Steuerzahler jetzt bereits die Folgekosten für ein offensichtlich fehlerhaft geplantes Bauprojekt. Allein für die Bewachung des Platzes gab die Stadt Köln in den vergangenen 7 Jahren gut 1,5 Mio. Euro aus.

Der Fall:

  • Bestimmte Bereiche des Heinrich-Böll-Platzes nahe dem Kölner Dom und dem Hauptbahnhof müssen bis zu drei Mal am Tag gesperrt werden – also rund 1.000 Mal pro Jahr –, weil sich die Philharmonie unter dem Platz befindet. Wegen der mangelnden Trittschallisolierung machen sich nämlich Rollkoffer, klackernde Absätze oder Skateboards unten im Konzertsaal enorm bemerkbar.
  • Deshalb sorgen während jeder Probe und jedem Konzert mehrere Wachposten dafür, dass das sensible Areal nicht betreten oder befahren wird. Seit 1999 geht das schon so.
  • Alle Bemühungen, durch bauliche Maßnahmen einen ausreichenden Schallschutz und die Befahrbarkeit der Fläche durch Rettungsfahrzeuge sicherzustellen, sind bisher gescheitert.
  • Ein weiteres Problem: Der Heinrich-Böll-Platz ist Teil eines Kunstwerks, und eine Zustimmung zu Änderungen in der Gestaltung wurde bislang vom Künstler und auch seinen Erben verweigert. Dauerhafte Absperrgitter und Seilsicherungen kommen daher nicht in Frage. Es sei daher weiterhin erforderlich, durch geeignete Bewachungsmaßnahmen die uneingeschränkte Nutzung der Philharmonie zu gewährleisten.
  • Eine Lösung sei erst dann in Sicht, wenn die Generalsanierung der Philharmonie anstehe, so die Stadt Köln. Wann die sein wird, ist jedoch unklar.

Die Kosten:

  • Zuletzt hatte der Bund der Steuerzahler NRW im Schwarzbuch 2015 das kostenintensive Bewachen kritisiert. Damals hatten wir berichtet, dass die skurrile Aktion die Stadt rund 100.000 Euro pro Jahr kostet.
  • Jetzt zeigen neue Zahlen zu den Bewachungskosten der vergangenen 6 Jahre, dass diese kräftig gestiegen sind! Zwischen 2017 und 2022 lagen die Bewachungskosten zwischen rund 204.000 Euro und rund 271.000 Euro jährlich.
  • Nur im Jahr 2020 verringerten sich die Kosten pandemiebedingt auf rund 147.000 Euro.
  • Bis zum 31.5.2023 hatte die Stadt in diesem Jahr bereits rund 139.000 Euro für die Bewachung ausgegeben.

Der Bund der Steuerzahler NRW meint:

Die Bauposse am Heinrich-Böll-Platz in Köln ist weiterhin ein Ärgernis, weil eine Lösung nicht in Sicht ist. Es darf nicht sein, dass Bauprojekte fehlerhaft geplant und umgesetzt werden und die Folgekosten den Bürgern überlassen bleiben.

Lesen Sie auch:

Mit Freunden teilen
Die Schuldenuhr Deutschlands

Veränderung pro Sekunde

Staatsverschuldung Deutschland