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Janine Bergendahl

Die Kölner Bühnen am Offenbachplatz werden saniert - Noch eine Kostensteigerung

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 22.03.2021, Janine Bergendahl

Opern- und Theaterfreunde in Köln werden sich gedulden müssen – das Trauerspiel geht trotzdem weiter. Erst im Dezember wurden die Kosten für die Sanierung der Kölner Bühnen nach oben korrigiert. Vier Wochen später folgt die nächste Hiobsbotschaft: Die Zahlen wurden noch einmal nach oben geschraubt.

Ende Januar haben Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger bekanntgegeben, wie und zu welchem Preis es mit der Sanierung der Kölner Bühnen weitergehen wird. Dabei zeigte sich die Oberbürgermeisterin zerknirscht: „Es ist bitter.“ Statt im dritten Quartal 2023 soll die Sanierung nun bis März 2024 beendet sein. Das heißt, statt der geplanten drei Jahre wird die Sanierung  nun fast zwölf Jahre dauern. 

Teurer wird die weitere Verzögerung auch noch einmal: So wurden zuletzt im Dezember 2020 für den Worst Case 899 Millionen Euro aufgerufen, nun kommen weitere 72 Millionen Euro on top. Henriette Reker dazu: „Ich bin mir bewusst, dass solche Summen, wie sie hier besprochen werden, immer wieder die Frage aufwerfen, die sich schon viele seit einiger Zeit stellen: Brauchen wir überhaupt eine solche Oper, ein solches Schauspielhaus? Das ist doch nur für eine kleine Elite. Ich sage ihnen voller Überzeugung: Köln braucht Oper und Schauspiel.“ 


Wie teuer es letztlich wird, hängt von vielen Faktoren ab. Zuletzt hatte eine Firmeninsolvenz für eine weiter Verzögerung gesorgt – und jeder Monat mehr kostet entsprechend mehr. „Die ganze Angelegenheit ist ein Skandal“, meint Rik Steinheuer, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen. „Die Stadt hat zu lange gebraucht, die Probleme rund um die Opernsanierung in den Griff zu bekommen. Es wurde ohne eine endgültige Planung gebaut, zurückgebaut und wieder neu angefangen.“ Immerhin daraus zieht Köln nun seine Lehren: „In Zukunft halten wir uns daran: Erst planen, dann bauen“, verkündet OB Reker. Man mag es kaum glauben, aber erst jetzt liegen verlässliche Pläne vor. Die Stadt fing noch einmal bei Null an und stellte das Projekt komplett neu auf. Bernd Streitberger erklärte: „Wir haben eine exzellente Planung, kann ich heute sagen. Und wir haben eine Planung in der Tiefe und Breite, wie sie dieses Haus noch nie gesehen hat, das kann man, glaube ich, ganz klar sagen.“ Es ist schon erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit und Chuzpe diese Sätze gesagt werden. Bedeuten sie doch, dass jahrelang ohne Plan vor sich hingewerkelt wurde. 

Teuer für den  Steuerzahler fallen auch die Kredite über 40 Jahre und die Interimsspielstätte ins Gewicht. Um auf andere Spielorte ausweichen zu können, zahlt die Stadt pro Jahr zwischen neun und zehn Millionen Euro. Das sind rund weitere 120 Millionen Euro, die die Sanierung der Städtischen Bühnen nach zieht. Der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger tut diese Kosten aber eher launig ab „das kann man mit einrechnen, dann ist es aber falsch.“
Im Frühjahr soll der Baubetrieb wieder hochgefahren werden.
 

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