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Bürokratie-Ärger in NRW: BdSt legt Umfrage-Ergebnisse vor
Wo erleben Bürger und Unternehmer in NRW überflüssige Bürokratie? Der BdSt NRW hat nachgefragt. Die aktuelle Umfrage zeigt: Formulare, Steuerpflichten und Genehmigungsprozesse stehen ganz oben auf der Frustliste. Digitalisierung fällt übergeordnet durch. Was sich konkret ändern muss, lesen Sie hier – die komplette Analyse gibt es als PDF:
=> pdf-Download: Ergebnisse Umfrage Bürokratieabbau
Wo genau belastet Bürokratie die Menschen in NRW? Dieser Frage ist der Bund der Steuerzahler NRW mit einer offenen Umfrage nachgegangen. Über 170 Rückmeldungen zeigen jetzt schwarz auf weiß: Es sind nicht nur Formulare und Fristen – sondern ein System voller Doppelregeln, Digitalisierungsdefizite und Zuständigkeitswirrwarr.
Viele Klagen – konkrete Vorschläge
„Wofür brauche ich acht Formulare, wenn sich deren Inhalte wiederholen?“ – „Ich verzichte auf Fördergeld, weil das Verfahren zu aufwendig ist.“ – Diese und ähnliche Stimmen haben Mitglieder und Bürger dem BdSt NRW im Rahmen der Umfrage mitgeteilt. Ziel war es, ein authentisches Stimmungsbild zum Thema Bürokratiebelastung zu erfassen – aus dem echten Leben, nicht vom grünen Tisch.
Die häufigsten Ärgernisse: Arbeit, Steuern, Genehmigungen
Zwischen März und Juni 2025 gingen 177 verwertbare Antworten ein. Drei große Problemfelder stechen hervor:
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Unternehmen & Arbeit: Komplexe Vorschriften zu Minijobs, Sozialversicherung, Arbeitszeit und Dokumentationspflichten.
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Genehmigungen & Formulare: Lange Bearbeitungszeiten, fehlende digitale Wege, wiederholte Nachweispflichten.
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Steuern & Finanzen: Unklare Regeln, komplizierte Formulare und hohe Meldepflichten – insbesondere im Umsatzsteuerbereich.
Digital? Meist nur auf dem Papier
Rund zwölf Prozent der Antworten nannten explizit Defizite bei der Digitalisierung – etwa fehlende Schnittstellen zwischen Behörden, Portale ohne Rückkanal oder „Fake-Digitalisierung“ mit Medienbrüchen. Die Folge: Statt Erleichterung wird die Verwaltung zur Hürde.
Zuständigkeitswirrwarr statt klare Regeln
Ein weiteres zentrales Ergebnis: Viele Bürger fühlen sich zwischen Bund, Land, Kommunen und EU hin- und hergeschoben. Besonders bei Bauverfahren, Förderprogrammen und Umweltauflagen entsteht durch sogenannte Doppelregulierungen oder übererfüllte EU-Vorgaben („Gold-Plating“) unnötiger Aufwand.
Sieben Reformvorschläge aus der Praxis
Aus den Rückmeldungen hat der BdSt NRW sieben Reformschwerpunkte abgeleitet:
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Digitalisierung und medienbruchfreie Prozesse
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Vereinfachung und Reduzierung von Berichtspflichten
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Steuerrecht vereinfachen
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Arbeitsrecht und Sozialversicherung entbürokratisieren
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Abbau von Doppelregulierung und Gold-Plating
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Verwaltungsmodernisierung und klare Zuständigkeiten
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Bürokratiebremse gesetzlich verankern
Der BdSt sagt:
„Bürokratieabbau ist kein Nice-to-have. Er ist Voraussetzung für wirtschaftliche Dynamik, Vertrauen der Steuerzahler und handlungsfähige Verwaltungen“, so die zentrale Botschaft des BdSt NRW. Gefordert wird unter anderem die gesetzliche Verankerung der Bürokratiebremse nach dem Prinzip: One in – Two out.
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