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Es hakt beim elektronischen Rezept
Alle Jahre wieder... auch in Köln
Mit 15,8 Millionen Euro war die Stadt Köln in die Planungen zur Sanierung der Zentralbibliothek eingestiegen. Nach einigen Kostensteigerungen in den vergangenen Jahren sind Mitte 2021 weitere gut 21,7 Millionen Euro draufgekommen.
Im Sommer 2015 berichteten die NRWNachrichten, warum die Sanierung der Zentralbibliothek am Neumarkt teurer werden sollte als ursprünglich gedacht. Nicht alle Etagen waren in den ersten Plänen berücksichtigt, die Beleuchtung wurde teurer, die Baunebenkosten stiegen, die Auslagerung von Teilen der Bibliothek kostete mehr, die Innenausstattung wurde erst später in die Kostenschätzung einbezogen. So war aus einer „groben Kostenschätzung“ in Höhe von 15,8 Millionen Euro zwei Jahre später eine „Vorentwurfsplanung mit Kostenschätzung“ geworden, die auf gut 31,4 Millionen Euro lautete.
Im Frühjahr 2019 mussten die NRWNachrichten die nächste Kostenerhöhung melden. 59,4 Millionen Euro waren damals veranschlagt. Brandschutz, Dachterrasse, verändertes Fassadenmaterial, Altlasten-
beseitigung, Austausch von Innentüren und Schließanlage, verlängerte Auslagerungszeit – die Gründe waren vielfältig. 2024 sollten die Menschen in Köln ihre Zentralbibliothek in neuem Glanz wieder nutzen können.
Mitte 2021 stellt sich die Lage anders dar. Die Stadt Köln rechnet inzwischen mit einem weiteren Plus von gut 21,7 Millionen Euro. Damit betragen die Gesamtkosten für die Sanierung rund 81 Millionen Euro. Bis die Zentralbibliothek wieder öffnet, wird das Jahr 2027 anbrechen.
Die Gründe? Das zuständige Innenarchitekturbüro stieg 2018, als die Entwurfsplanung fertig war, aus dem Projekt aus. Die Stadt nutzte die Gelegenheit, „das bestehende innenarchitektonische Konzept in Richtung einer zukunftsweisenden Bibliothek als ,Dritter Ort‘ für eine Metropole wie Köln weiter zu entwickeln“. Mit anderen Worten: Die fertigen Pläne wurden umgemodelt. Die geänderte Innenarchitektur schlug mit 4,8 Millionen Euro zu Buche, zusätzliche Planerleistungen mit 3 Millionen Euro, weitere 3 Millionen Euro entfallen auf den verschobenen Baubeginn und die Zeitverzögerung.
Es gab auch Einsparungen. 2,8 Millionen Euro wurden gespart, weil man Ausweichflächen für die Auslagerung der Büros gefunden hat, so dass sie nicht in Modulbauten umziehen müssen, und der Risikozuschlag verringerte sich um fast eine halbe Million aufgrund des Planungsstands.
Was für ein Glück. Ohne die Einsparungen würde die Sanierung der Zentralbibliothek noch teurer. Aber noch ist der letzte Stein nicht gemeißelt...