
8,2 Mio. Euro für getunte Arzneipflanzen
125.000 Euro für eine Studie zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung
4,5 Mio. Euro für Arbeitsweltberichterstattung
Bundesarbeitsministerium
Schlagworte wie „Digitalisierung“, „Arbeiten 4.0“ oder „Künstliche Intelligenz“ sind in aller Munde. Wie wirken sich die Entwicklungen auf die Arbeitswelt aus? Antworten darauf muss auch die Bundesregierung formulieren – das hat sie selbst im Koalitionsvertrag fixiert.
Mit dem Wandel der Arbeitwelt befassen sich aber nicht nur Wirtschaftsforschungsinstitute oder Gewerkschaften, sondern bereits auch staatliche Einrichtungen wie das mittelbar zum Arbeitsministerium gehörende Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesarbeitsagentur oder die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Beide Behörden sind staatliche Forschungseinrichtungen und haben u. a. den Auftrag, die Politik wissenschaftlich fundiert zu beraten.
Doch dem Arbeitsministerium scheint diese Expertise nicht zu genügen. Deshalb will es eine unabhängige Geschäftsstelle samt Expertenrat und großem Internetportal gründen. Kostenpunkt für die neue „Arbeitsweltberichterstattung“: 1,5 Mio. Euro. Für weitere 3 Mio. Euro soll es auch eine „Denkfabrik digitale Arbeitsgesellschaft“ geben, die dem Ministerium eine „strategische Vorausschau auf die Arbeitswelt der Zukunft“ liefern soll.
Der Bund der Steuerzahler sieht die Gefahr, dass unnötige Doppelstrukturen aufgebaut werden – wie so oft bei der Regierung. Stattdessen sollte geprüft werden, wie die bereits involvierten Behörden und Ressourcen im Sinne der Regierungsziele sinnvoll einzusetzen sind, anstatt mit viel Steuergeld das Rad neu erfinden zu wollen.