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Bearbeitungszeiten der Einkommensteuererklärungen: Baden-Württemberg jetzt Letzter!

Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg e. V. 15.04.2024

Das Land rutscht im Länder-Ranking ab

Durchschnittlich 54 Tage benötigten die baden-württembergischen Finanzämter im Jahr 2023 für die Bearbeitung der Einkommensteuererklärungen für den Veranlagungszeitraum 2022. Landete man mit dieser hohen Bearbeitungszeit im deutschlandweiten Vergleich im vergangenen Jahr, mit damals ebenfalls 54 Tagen, bereits schon nur auf Platz 13 ist man im aktuellen Länderranking jetzt auf den geteilten letzten Platz zurückgefallen. Gleich lange für die Bearbeitung benötigten nur die Ämter in Niedersachsen. „Der Rückfall auf den letzten Platz ist bedenklich und eine Entwicklung in die ganz falsche Richtung. Und er zeigt hinsichtlich der anderen Bundesländer ja auch, dass es durchaus gelingen kann, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen“, macht Eike Möller, der Landesvorsitzende des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg, mit Blick auf die Ergebnisse der aktuellen bundesweiten Umfrage des Steuerzahlerbundes deutlich.

Laut der Umfrage, die sich auf Steuererklärungen bezieht, die bis Ende 2023 für den Veranlagungszeitraum 2022 abgegeben wurden, blieben die Berliner Finanzämter mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von jetzt 39 Tagen am schnellsten, gefolgt von den Ämtern in Hamburg (41,8 Tage) und Thüringen (43,2 Tage). Auffällig ist, dass in den meisten Bundesländern die Bearbeitungszeit der Finanzämter im Vergleich zum Vorjahr verbessert werden konnte. In manchen Ländern fielen die Verbesserungen sogar deutlich aus. So verkürzte sich die Wartezeit für die Steuerzahler in Brandenburg um 6,5 Tage und für jene in Bremen gar um 8,2 Tage.

Bei der Bearbeitung der Steuererklärungen von Arbeitnehmern, die meist deutlich weniger aufwendig sind, benötigten Baden-Württembergs Finanzämter einen Tag länger als im Vorjahr, sprich 51 statt 50 Tage. Damit bleibt das Land auch hier im hinteren Drittel des Länder-Rankings.

Mit ein Grund für die in vielen Bundesländern verkürzten Bearbeitungszeiten dürfte die erneut gestiegene Quote der vollständig automationsgestützt bearbeiteten Erklärungen sein. Sie kletterte im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr von damals 18 Prozent auf jetzt knapp 20,5 Prozent. Dank einer Steigerung um fast 7 Prozent ist Sachsen-Anhalt bei den „Autofällen“ bundesweit an der Spitze. Im Falle eines sogenannten "Autofalls" wurde der Bescheid bereits nach 10-14 Arbeitstagen versandt. Auch in Baden-Württemberg ist die Zahl der sogenannten „Autofälle“ von 16,5 Prozent auf 17,2 Prozent leicht angestiegen. Im Ranking landet man damit dennoch auch hier auf dem letzten Platz.

Um auch in Baden-Württemberg wieder eine Verkürzung der Bearbeitungszeiten zu erreichen, muss die Finanzverwaltung nach dem Abstieg auf den letzten Platz im Länder-Ranking aus Sicht des BdSt-Landesverbands jetzt entscheidend gegensteuern. Eine Lösung könnte eine weitere und vor allem schnellere Ausweitung der Autofallquote sein, um die Beschäftigten in den Finanzämtern zu entlasten.

Um das Arbeitsvolumen der Finanzämter deutschlandweit zu verringern und somit auch schnellere Bearbeitungszeiten von Einkommensteuererklärungen zu ermöglichen, ist aus Sicht des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg allerdings auch die Politik gefragt. Denn die Anzahl der zu bearbeitenden Steuerfälle steigt weiter an, so werden z. B. jedes Jahr mehr Rentner steuerpflichtig. Gleichzeitig wird das Steuerrecht stets komplizierter. „Dabei muss es doch in die andere Richtung gehen. Durch Steuervereinfachungen sollten Steuererklärungen weniger kompliziert und damit schneller zu bearbeiten sein“, fordert Möller ein Umdenken seitens der Politik. Mögliche Verbesserungen sowohl für die Steuerzahler als auch für die Finanzbeamten sieht Möller zudem in einer vorausgefüllten kurzen Steuererklärung für Rentner sowie in einer deutlichen Erhöhung der Nutzerfreundlichkeit beim Onlineportal Elster. „Wird die Steuererklärung einfacher, passieren weniger Fehler und die Erklärung kann so schneller bearbeitet werden. Auch so kann es gelingen, die Bearbeitungszeiten der Finanzämter zu verkürzen“, ist sich Möller sicher.

Hinweis: Den vollständigen BdSt-Bearbeitungscheck herunterladen können Sie hier!

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