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Foto aus dem Jahr 2019

Sanierung der Bonner Beethovenhalle wird wohl noch teurer und dauert länger

Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 03.05.2021, Janine Bergendahl

Wenn Großprojekte in einer Stadt nicht in einer Amtszeit fertig werden, tritt der Nachfolger oft ein schweres Erbe an. So geht es auch der grünen Oberbürgermeisterin Katja Dörner in Bonn. Sie musste Mitte März mitteilen, dass der Zeit- und Kostenplan der denkmalgerechten Instandsetzung der Beethovenhalle wackelt. Wieder einmal. 

61 Millionen Euro und bis Ende 2019 komplett saniert haben. Doch „die Fertigstellung der Beethovenhalle im Rahmen der bisherigen Kosten- und Terminziele ist nach aktuellen Erkenntnissen unter Beibehaltung der aktuellen Rahmenbedingungen gefährdet“, so teilte die Stadtspitze via Pressemitteilung mit. Es habe intensive Gespräche zwischen der Oberbürgermeisterin, dem Leiter des Städtischen Gebäudemanagagements Bonn (SGB), dem Amt 01 und dem externen Projektgutachter zur Bewertung der aktuellen Situation des Projekts stattgefunden. 

Das Ergebnis ist ernüchternd: Man konnte in den letzten Monaten zwar auf Basis einer internen und externen Analyse einige Maßnahmen ergreifen, um den angestrebten Fertigstellungstermin Mitte 2024 zu erreichen und den als „Worst-Case-Szenario“ bezeichneten Kostenrahmen von 166 Millionen Euro einzuhalten. Doch die Probleme bleiben bestehen: Die endgültigen Planungen für die Architektur und die Technik sind immer noch nicht abgeschlossen und führen auch weiterhin zu einer Leistungslücke, die sich zunehmend auf den Projektablauf auswirkt. Dadurch verliert auch die Projektsteuerung immer mehr an Effektivität. Bauleistungen können nicht durchgeführt werden, und die Termineinhaltung wird dadurch ebenfalls gestört.
Das Kernproblem scheinen die Abstimmung zwischen den Gewerken und die Koordination aller Beteiligten zu sein: Architekten, Planungsbüros, Fachplaner, Baufirmen, externe Projektsteuerer und SGB. Wegen der „erheblichen Bauzeitverschiebung“ verlangen viele eine (finanzielle) Anpassung ihrer Verträge, die aus dem Jahr 2016 stammen. Die Stimmung ist also explosiv und erschwert die Zusammenarbeit zusätzlich. Das Städtische Gebäudemanagagement soll nun in kurzer Zeit eine Strategie für das weitere Vorgehen entwickeln und diese dann dem Ausschuss und dem Rat vorstellen. Oberbürgermeisterin Dörner versprach, dass sie sich intensiv bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen einbringen will.

Hintergrund
In einem der ersten Gutachten hieß es 2012, dass etwa 43 Millionen Euro investiert werden müssten, um die Beethovenhalle zu einem „hochwertigen Konzertsaal“ umzubauen. 2016 stimmten CDU, Grüne, FDP, Linke und AfD für die Sanierung, die nach damaligen Plänen 60,7 Millionen Euro kosten sollte. SPD, Sozialliberale und der Bürger Bund Bonn stimmten gegen die Sanierung. Ende 2016 begann die Sanierung der Beethovenhalle – mit lückenhafter Planung, unvollständiger Prüfung der Bausub-
stanz und des Untergrunds, dafür aber mit Zeitdruck im Nacken: Usprünglich ging man von einer Fertigstellung bis Mitte 2019 aus, da man die Halle im Beethovenjahr 2020 als Spielstätte nutzen wollte. 

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