
Tempo der Schuldenuhr springt auf 5.094 Euro pro Sekunde
Bund der Steuerzahler kritisiert Schuldenoffensive der Bundesregierung
Die Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler (BdSt) tickt deutlich schneller: Statt bislang mit 2.798 Euro rast sie nun mit 5.094 Euro pro Sekunde – fast doppelt so schnell. Grund ist die heute vom Bundeskabinett beschlossene massive Neuverschuldung im Bundeshaushalt 2025 sowie die Aufstockung der Sondervermögen.
Insgesamt plant der Bund für das laufende Jahr neue Schulden in Höhe von 143,1 Milliarden Euro. Enthalten sind darin:
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81,8 Mrd. Euro Nettokreditaufnahme für den regulären Bundeshaushalt
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24,1 Mrd. Euro für das Sondervermögen „Bundeswehr“
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37,2 Mrd. Euro für das neue Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität“
Zum Vergleich: Bisher ging die Schuldenuhr für 2025 lediglich von rund 72 Milliarden Euro Bundesneuverschuldung aus.
„Mit dem heutigen Kabinettsbeschluss legt die Bundesregierung den Turbo bei der Verschuldung ein – mit gravierenden Folgen für die künftige Haushaltsstabilität und Generationengerechtigkeit“, erklärt der Präsident des BdSt, Reiner Holznagel. „Die Schuldenuhr reagiert – und zwar mit einem massiv schnelleren Tempo.“
Auch gesamtstaatlich wird das Bild immer dramatischer: Mit Ländern und Kommunen summiert sich die Neuverschuldung 2025 auf über 160 Milliarden Euro, wobei der Bund allein rund 90 Prozent dieses Betrags verantwortet. Und das ist erst der Anfang: Laut Finanzplan der Bundesregierung sollen die Schulden in den kommenden Jahren weiter steigen – ebenso wie die Zinsausgaben. Bereits für 2029 kalkuliert die Regierung mit über 60 Milliarden Euro Zinslasten im Bundesetat!
Doch damit nicht genug: Die Schuldenuhr könnte im Laufe des Jahres erneut beschleunigen. Denn, sobald die neuen gesetzlichen Verschuldungsspielräume für die Länder – in Höhe von 0,35 Prozent des BIP – wirksam werden, ist mit weiteren Nachtragshaushalten und Kreditaufnahmen auf Landesebene zu rechnen.
Noch steht der Bundestagsbeschluss zum Bundeshaushalt 2025 aus. Erst mit der finalen Verabschiedung im September wird die tatsächliche Nettokreditaufnahme feststehen – und damit auch eine neue Anpassung der Schuldenuhr.