
Siegburg wird Eisenbahn-Waggons nicht mehr los
Teures Abstellgleis: Anfang 2022 kaufte die Stadt Siegburg zwei ausrangierte Bahnwaggons von der Deutschen Bundesbahn für ein Jugendhilfeprojekt. Im Dezember 2022 waren diese Eisenbahnwaggons plötzlich nicht mehr erwünscht. Noch immer versucht die Stadt die Waggons wieder zu verkaufen. Bisher erfolglos.
Die Eisenbahnwaggons sollten für ein offenes Jugendhilfeangebot im Siegburger Stadtteil Brückberg angeschat werden. Ein Haushaltsansatz von 150.000 Euro wurde dafür beschlossen. Darin enthalten waren Ankauf, Transport und die standsichere Aufstellung auf einem Bolzplatz in Brückberg. Bei Anwohnern des Bolzplatzes war das Projekt umstritten.
Rat verwirft das Projekt
Ein im Dezember 2022 gefasster Ratsbeschluss warf das Projekt einfach über den Haufen. Sachliche Gründe dafür nannte die Stadt Siegburg nicht. Im Herbst hätten sich die Mehrheiten im Rat neu verteilt, so die dürftige Begründung für den Kurswechsel. Die Bahn hingegen machte das Hü und Hott der Politiker nicht mit und stimmte der Stornierung der bestellten Eisenbahnwaggons nicht zu.
Stillschweigen über den Preis
Was die Eisenbahnwaggons gekostet haben, will die Stadt nicht sagen. „Wir sind vertraglich dazu aufgefordert, über den Verkaufspreis Stillschweigen zu halten“, so die Stadt. Seit 2022 besitzt Siegburg somit zwei Eisenbahnwaggons, hat aber keine Verwendung dafür. Um das sinnlos ausgegebene Steuergeld wieder reinzuholen, plante die Stadt, die Eisenbahnwaggons an Interessierte weiterzuverkaufen. Regelmäßig fragt der Bund der Steuerzahler NRW seitdem in Siegburg nach, ob die Eisenbahnwaggons wie geplant verkauft werden konnten. Im März 2025 antworte die Stadt: „Es laufen weiter Gespräche mit Nutzungsinteressenten. Noch sind die Bahnwaggons aber nicht verkauft, also keine Veränderung zum letzten Mal.“
Der Bund der Steuerzahler meint
Nach bald drei Jahren erfolgloser Verkaufsversuche wird es immer unwahrscheinlicher, die Waggons noch zu einem Preis zu verkaufen, den die Stadt ausgegeben hat. Immer wahrscheinlicher wird hingegen, dass die Politiker in Siegburg durch ihren leichtfertigen Umgang mit Steuergeld der Stadt einen nanziellen Schaden zugefügt haben.
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