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250 Mio. Euro für Computerspiele

Schuldenuhr Jubliäum 09.06.2020

Bundesverkehrsministerium

Weltweit erfreuen sich Spiele für Computer, Smartphones und Konsolen wachsender Beliebtheit – so auch in Deutschland. Diese Popularität hat jedoch keine Auswirkungen auf den Marktanteil deutscher Produktionen und die Zahl der in Deutschland Beschäftigten: Diese Zahlen schrumpfen, wie das für „Digitales“ zuständige Verkehrsministerium mitteilt. Als ein Hauptgrund werden laut Ministerium die vergleichsweise hohen Produktionskosten gesehen. Daher greift die Bundesregierung der Branche mit Subventionen unter die Arme – dies hatten Union und SPD bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Für 2019 stellte der Bundestag dann erstmals 50 Mio. Euro für die Förderung der Computerspieleentwicklung zur Verfügung. Bis zum Jahr 2023 sind Subventionen von insgesamt 250 Mio. Euro für die Spieleentwicklung vorgesehen.

Der Start der großangelegten Förderung verzögerte sich jedoch, da sich die Abstimmung über die Subventionen mit der EU lange hinzog. Als „Lückenschluss“ wird jedoch bereits seit Mitte 2019 mittels „Pilotförderung“ in kleinerem Umfang die Entwicklung von Games subventioniert. Wie lautet eigentlich das offizielle Ziel der Subventionen? Es solle die „Entwicklung von hochwertigen, kulturell oder pädagogisch wertvollen Computerspielen“ gefördert werden. Am Ende lässt sich darüber streiten, was kulturell und pädagogisch wertvoll ist: In einem Spiel tritt der Nutzer zum Beispiel als Betreiber bunter Fahrgeschäfte auf, in einem anderen Spiel lenkt er Roboter, die sich mit Bomben duellieren.

Klar ist, dass Subventionen für die Games-Branche mit den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft nicht vereinbar sind, nach denen der Staat einen freien und fairen Wettbewerb ohne Privilegien gewährleisten sollte. Erklärtes Ziel der Games-Förderung ist es, die Anzahl der Spieleveröffentlichungen aus Deutschland und somit die Anzahl der Beschäftigten in der Branche zu erhöhen. Damit greift der Staat in den Wettbewerb gezielt ein – zugunsten einer Branche und auf Kosten der Steuerzahler und anderer Unternehmen, die nicht in den Genuss der Förderung kommen. Sinnvoller wäre es, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes insgesamt zu verbessern: zum Beispiel durch eine Reform der Steuern und Abgaben, durch weniger Bürokratie und durch Investitionen in eine digitale Infrastruktur. Dies würde auch dazu beitragen, die Produktionskosten aller Unternehmen zu senken.

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