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Über Informationen und Überinformationen

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Die Corona-Pandemie war v. a. in ihrer Anfangsphase von Unsicherheit und demnach Unwissenheit der Bevölkerung geprägt. Allmählich gesammelte Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse wurden mit einer Vielzahl fachlicher und damit nicht alltäglicher Begriffe untersetzt: Inzidenz, Reproduktionszahl („R-Wert“), Hospitalisierungsrate etc. Umso wichtiger war es, die Bevölkerung unmissverständlich etwa über Symptome, Risikogruppen und Vorsichts- und Verhaltensmaßnahmen zu informieren.

Für diese Öffentlichkeitsarbeit – Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie – wurden in den Jahren 2020 bis 2022 ca. 570 Mio. Euro verausgabt bzw. geplant. 2023 sollen noch einmal 60 Mio. Euro Steuergeld dafür ausgegeben werden. Nun ist es nahezu unmöglich, die Wirksamkeit der Öffentlichkeitsarbeit zur Corona-Pandemie genau zu bemessen. Öffentlichkeitsarbeit kann lediglich aufklären, wenn sie denn sachgerecht ist.

Die Stichfrage lautet also: Muss nach drei Jahren massiver Informationskampagnen auch noch im 2023 viel Geld in die Hand genommen werden, um über Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aufzuklären? Hierfür braucht es einen Blick auf aktuelle Zahlen und Umfragedaten: Daten des Robert Koch-Instituts offenbaren, dass die Inzidenz Anfang Juni bei lediglich rund 3 liegt. Corona hat seinen Schrecken verloren! Das beweist nicht zuletzt das Ende der Schutzmaßnahmen. In einer Umfrage gaben 63 Prozent der Deutschen an, nicht besorgt zu sein, sich mit dem Virus zu infizieren.

Es gibt auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung: 78 Prozent würden sich nach einem positiven Schnelltest isolieren, 63 Prozent würden sich vor Treffen mit älteren Menschen selbst testen. 55 bzw. 30 Prozent der Menschen tragen noch freiwillig eine Maske in Arztpraxen bzw. dem öffentlichen Nahverkehr. Die Menschen sind also nach den Pandemie-Jahren durchaus sensibilisiert – weitere Aufklärung scheint wohl nicht nötig zu sein. Das zeigen Umfragen zur aktuellen Impfkampagne „Ich schütze mich“ des Gesundheitsministeriums: Auf mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer hat diese Kampagne demnach keinen Einfluss auf ihren Umgang mit dem Coronavirus, knapp ein Viertel hat diese Kampagne noch nicht einmal wahrgenommen.

Die Informationsarbeit in der Anfangs- und den Akutphasen der Pandemie war wichtig. Allerdings nimmt der Nutzen jeder weiteren Kampagne für offenbar gut informierte Bürger stetig ab. Und jeder Euro für nicht einmal mehr wahrgenommene Öffentlichkeitsarbeit ist unnötig ausgegebenes Steuergeld.