Grundsteuermodell anpassen
Bund der Steuerzahler unterstützt Forderung der Bauwirtschaft nach Senkung der Grunderwerbsteuer
Das babylonische Hauptstadtportal
Kommt die Sprachvielfalt auf Steuerzahlerkosten?
Das Abgeordnetenhaus hat den Ausbau der Mehrsprachigkeit auf den dezentral betreuten Internetauftritten des Landes Berlin beschlossen. Erprobt wird eine Sprachumschaltung für das Hauptstadtportal mittels maschineller Übersetzung. Erste Testergebnisse der ausgewählten Übersetzungssoftware erwiesen sich als nicht zufriedenstellend. Der Bund der Steuerzahler fragt sich, ob die Abgeordneten schon einmal einen Browser benutzt haben.
Das Abgeordnetenhaus von Berlin hat im März 2024 auf Antrag der Fraktionen von CDU und SPD die Verbesserung der Mehrsprachigkeit mindestens bei den Onlineauftritten der Landesregierung sowie der Bezirke und den zentralen Hauptstadtportalen beschlossen. Die Portale, Plattformen und Internetauftritte der öffentlichen Einrichtungen Berlins enthielten wichtige Informationen und Hinweise, weshalb Sie mehrsprachig angeboten werden müssen. Neben dem Deutschen seien mindestens Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Russisch und Polnisch anzubieten. Im Februar 2024 hatte der Medienausschuss auch noch Ukrainisch mit seiner Beschlussempfehlung hinzugefügt.
Bislang musste jede Behörde selbstständig für Übersetzungsleistungen per Ausschreibung und Beauftragung von Sprachdiensten sorgen. Ziel soll es nun sein, eine einheitliche Lösung für Übersetzungsleistungen für das Hauptstadtportal Berlin.de zu schaffen. Ein nutzerorientierter Ansatz solle die Bedürfnisse der Zielgruppen in den Vordergrund stellen, die die Übersetzungen von Online-Texten per Mausklick auf einen Sprachumschalter selbst anstoßen können. So könnten sie eigenständig und bedürfnisorientiert entscheiden, welche Inhalte sie in einer anderen Sprache benötigen. Geplant sei, alle geforderten Sprachen auf dem Hauptstadtportal breitflächig zur Verfügung zu stellen. Die die jährlichen Kosten für die Einbindung auf dem Hauptstadtportal schätzt der Senat aktuell auf 60.000 bis 65.000 Euro pro Jahr.
Der Bund der Steuerzahler Berlin hält diese Maßnahme für völlig überflüssig. Sein Vorsitzender, Alexander Kraus, stellt sich die Frage, ob das der richtige Ansatz ist, dass in Deutschland einzelne Gebietskörperschaften jeweils unabhängig voneinander Übersetzungsmechanismen für ihre jeweilige Informationsportale entwickeln, während fast jeder Internet-Browser diese Funktionalität bereits beinhaltet und dabei sogar eine deutlich umfangreichere Sprachauswahl anbietet: „In Microsoft Edge z.B. habe ich Sprachmodule von Afrikaans bis Zulu gefunden. Darunter sind Sprachen, von denen selbst ich gar nicht wusste, dass es diese überhaupt gibt. Selbst so exotische Sprachen wie Cherokee, Färöisch, irisches und schottisches Gälisch, Hawaiianisch, Inuktitut und Khmer sind dabei!“
Für Kraus ist dieses Experiment ein weiteres Beispiel für die Ursachen des Versagens von Abgeordnetenhaus und Senat bei der Lösung der wahren Probleme in Berlin: „Diese Leute beschäftigen sich mit Problemen, die es überhaupt nicht gibt, verursachen Kosten und binden Personal, das dann woanders fehlt!“
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