
461.000 Euro fürs Selbermachen
Bundesforschungsministerium
Handlungsorientiert, umsetzungsstark, zupackend: Diese „Hands on“-Mentalität will das Bundesforschungsministerium nach vorne bringen und fördert deshalb die „alltagsweltliche Realisierung und gesellschaftliche Verbreitung von Praktiken des Reparierens und Selbermachens“ in Deutschland mit fast einer halben Million Euro – somit wird Steuergeld ganz umsetzungsfroh genutzt.
Getragen wird dieses Vorhaben – über die eigentlichen Projektpartner hinaus – von sogenannten Bürgerwissenschaftlern. Der Titel ist weit weniger akademisch, als er klingt, denn das Ministerium bezeichnet damit alle „Laien und Vertreter der organisierten Zivilgesellschaft“, die in das Projekt eingebunden sind.
Die Absurdität im Klartext: Das Forschungsministerium sieht es als Aufgabe an, den Bürgern „Praktiken des Reparierens und Selbermachens“ zu vermitteln – und zwar in Form von staatlicher Lenkung! Gleichzeitig will es besondere Formen erkennen und definieren, mit der die handwerklichen Kniffe am besten erlernt werden. Damit entspricht das Projekt – welch Überraschung! – den Vorgaben der Hightech-Strategie der Bundesregierung.