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Heimlichtuerei um vorzeitigen Abgang von VRR-Vorstand

Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen e. V. / Newsticker Nordrhein-Westfalen / Meldungen 24.04.2024, Andrea Defeld

Absolut intransparent: Ein Vorstandsmitglied des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) verlässt vorzeitig seinen Posten. Sein Vertrag läuft allerdings noch bis Ende Dezember 2027. Wie viel Prozent seines Jahresgehalts von 246.000 Euro erhält das scheidende Vorstandsmitglied bis Vertragsende? Gibt es Abfindungen und Boni? Darf der Dienstwagen weiter genutzt werden? Über all diese Fragen breitet der VRR den Mantel des Schweigens. Eine sachgerechte, kritische Berichterstattung von Journalisten wird so unmöglich.

Im März 2024 berichteten die „Rheinische Post“ und die „Welt“, dass sich der VRR überraschend von einem Vorstandsmitglied trennt. Den vertraulichen Quellen der Zeitungen nach seien persönliche Verfehlungen von José Luis Castrillo der Grund dafür. Die Juristen des VRR wären allerdings zu dem Schluss gekommen, dass die Vorgänge keine Kündigung des noch 3,5 Jahre laufenden Vertrages erlauben würden. Eine Trennung sei jedoch unvermeidbar, weil die CDU-Fraktion in den VRR Aufsichtsgremien darauf bestehen würde. Castrillos Anwalt hätte die Trennung im gegenseitigen Einvernehmen vorgeschlagen.

Es zeichne sich ab, dass Castrillo rund 90 ˆ% seines Gehaltes weiter erhalten werde. Auf Anfrage des Bundes der Steuerzahler NRW bestätigte der VRR, dass Castrillo sein Amt als Vorstandsmitglied des VRR zum 31.ˆ März 2024 niederlegen wird. Weitere Details aus Arbeitsverträgen und internen Beschlussvorlagen würden jedoch nicht kommentiert. Darüber hinaus handele es sich um personenbezogene Daten, die nicht an Dritte weitergegeben würden. Der VRR bedauere zudem, dass Personalinformationen aus internen Gesprächen und Gremiensitzungen in die Öffentlichkeit gelangt seien.

Eine einfache Personalangelegenheit, die man mit drei dürren Sätzen aus der Welt schaffen kann, sieht der Bund der Steuerzahler NRW in diesem Fall allerdings nicht. José Luis Castrillo wird seit seinem Amtsantritt 2014 aus öffentlichen Mitteln bezahlt – und zwar fürstlich. Aus dem Gesamtabschluss für 2022 geht hervor, dass es sich Ein weiterer goldener Spazierstock um 246.000 Euro jährlich handelt. Stimmen die Berichte in der Presse, kämen in den 3,5 Jahren bis zum Vertragsende gut 700.000 Euro zusammen, ohne dass dem eine Leistung von Castrillo gegenübersteht. Steuerzahler haben ein Recht zu erfahren, was der vorzeitige Abgang kostet, zumal davon auszugehen ist, dass über kurz oder lang ein Nachfolger auf diesem Posten parallel finanziert werden muss.

Mangelnde Transparenz auch bei der Frage, ob die Trennung beim VRR juristisch geprüft wurde und aus nachvollziehbaren Gründen erfolgte oder ob politische Ränkespiele dahinterstecken. Die Trennung von Castrillo ist sicher eine teure Angelegenheit, davon kann man ausgehen. Doch das berechtigte öffentliche Interesse an der Verwendung öffentlicher Mittel scheint dem VRR keinen Penny wert zu sein.

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